Nach 20 Nächten im Zelt war es schön mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen. Der Abend gestern war zwar lang aber auch sehr schön und wir fallen müde ins Bett. Um 8 Uhr klingelt der Wecker, denn wir müssen unsere ganzen Sachen, die wir gestern Abend zum trocknen ausgebreitet haben, wieder einpacken. Um 10 Uhr heißt es dann Abschied nehmen, wir tauschen noch schnell unsere Nummern und laden die beiden nach Münster ein, mal schauen, ob das klappt.

Hier der versprochene Ausblick von der Terrasse.

Falls ihr auch mal bei Johanna und Sibylle unterkommen wollt, hier findet ist ihr Apartment:

Der erste Kilometer ist schnell gefahren und wir machen Halt an der empfohlenen Bäckerei Kuhn im Ort. Und siehe da, das erste mal wirklich richtig guter Kaffee in einer Bäckerei. Auf Nachfrage bestätigt man uns, dass der Chef großen Wert darauf legt. Die Brötchen sind auch ziemlich lecker, das wohl beste Frühstück der Reise.

Auf nach München

Die letzte Etappe unserer Reise steht an und direkt erwartet uns ein schöner Anstieg, wie sollte es auch anders sein. Da wir heute nur 200 Höhenmeter und gut 40 Kilometer zu bewältigen haben, meistern wir diesen mit Leichtigkeit. Das Wetter spielt uns ebenfalls in die Karten, 20 Grad und einige Quellwolken, so kann man ohne große Anstrengung fahren.

Der BergTierPark.

Nach einigen Kilometern und fast allen heute zu bewältigenden Höhenmetern kommen wir am BergTierPark vorbei und sehen Rehe, Widder und sogar ein Lama befindet sich unter den Tieren. Für Familien sicherlich einen Besuch wert.

Wir folgen weiter dem Verlauf der Via Julia und dem Mangfallradweg. Nur leider lässt sich die Mangfall nicht ein einziges Mal Blicken. Dafür kommen wir vorbei an kleinen Dörfen, die sich vor dem blauen Himmel und der grünen Landschaft malerisch vor uns ausbreiten.

Weitgehend flach geht es nun weiter in Richtung München, dass sich vor unseren Blicken verbirgt. Wir sind nur noch 20 Kilometer entfernt und haben somit die Hälfte unserer Strecke hinter uns und noch immer sieht es sehr ländlich aus. 15 Kilometer vor München wird die Bebauung so langsam dichter. Und wir fahren durch den Landschaftspark Hachinger Tal auf der Landebahn Neubiberg. Ein komisches Gefühl

Die Landebahn Neubiberg

Nachdem wir uns einmal kurz verfahren haben kommen wir endlich an unserem ersehnten Ziel an. Das Stammhaus der Kaffeerösterei Supremo. Leider gibt es hier zur Zeit nur To-Go-Verkauf, sodass wir den besten Kaffee des Urlaubs aus Pappbechern trinken müssen. Dazu essen wir leckere Aprikosen-Croissants, ein Gedicht!

Das Supremo in München, hier wird geröstet.

Wir bewegen uns weiter Richtung Innenstadt. Irgendwie ist es hier laut und trubelig. In den letzten Wochen sind wir immer nur am Wochenende in die Stadt gefahren und es waren zwar viele Menschen unterwegs, aber Baulärm hatten wir keinen. außerdem führen die überregionalen Radrouten meist auf ruhigen Wegen Richtung Stadt. Durch unseren Abstecher Richtung Unterhaching haben wir diese aber verlassen.

Die Pop-Up-Bikelane

Kurz vor dem Ziel Richtung Innenstadt dann noch etwas interessantes über das ich bisher nur gelesen hatte. Eine Pop-Up-Bikelane. Der neuste Schrei aus Corona Zeiten. Der Autopendlerverkehr hat stark abgenommen und viele Leute sind aufs Rad umgestiegen. Was macht man also? Ein paar Klebestreifen auf die Fahrbahn und Voilà man hat mit einfachen Mitteln und quasi über Nacht eine neue Radroute geschaffen. Zum Ärger einiger Autofahrer und zu unserer Freude. Bitte mehr davon.

In München

Auch in München spürt man die Folgen des Unwetters. Die Isar strömt ungestüm durch München und wann immer wir in ihrer Nähe sind, hört man sie tosen. Es ist noch vor 15 Uhr und wir können noch nicht in unserem Hotel einchecken. Also fahren wir an der Isar entlang, ab von unserer Route und suchen uns ein sonniges Plätzchen in den Maximiliansanlagen unweit des bayerischen Landtags.

Um 16 Uhr fahren wir die letzten Kilometer zu unserer Unterkunft. Auf dem Weg werden wir an einer Ampel gefragt, ob wir Weit-Radler wären. Schon irgendwie. Die Dame zeigt sich von der Alpenüberquerung sichtlich beeindruckt. Wir erreichen das Tryp Hotel unweit des Hauptbahnhofes und bekommen ein kostenloses Upgrade auf ein Superiorzimmer, ganz nett für den letzten Tag unserer Reise. Der Check-In erfolgt natürlich mit Maske, die wir im gesamten Hotelbereich tragen sollen. Unsere Räder können wir kostenlos in der Tiefgarage unterstellen. Im Zimmer dann die Überraschung, alles ist Covid-19 konform verpackt und desinfiziert.

Alles desinfiziert im Hotelzimmer.

Unser Abendprogramm

Am Abend machen wir uns auf die Suche nach etwas essbarem. Franks kulinarische Landkarte hat für München leider einen großen weißen Fleck. Zum Glück kann uns aber Sibylle aushelfen, die bis vor kurzem in München gelebt hat. Also schlendern wir entspannt zu S‘ Mailinger ca. 2,5 Kilometer vom Hotel entfernt. Da unser Mittagessen aus einem Kaffee und Croissant bestand, haben wir ordentlichen Hunger. Christian nimmt einen Schweinsbraten und ich den Steakburger. Formidable rosa gebratenes Fleisch und richtig gute Pommes aus Süßkartoffeln, sehr lecker.

Steak-Burger von S‘ Mailinger

Zum Nachtisch teilen wir uns, wie sollte es auch anders sein, einen Kaiserschmarrn. Dieser ist zwar geschmacklich gut, ihm fehlt aber leider die Fluffigkeit. Wir vermuten, dass kein Eischnee untergehoben wurde. Dennoch können wir das S‘ Mailinger empfehlen.

Auf dem Rückweg lassen wir uns Zeit, genießen die laue Abendluft und schlendern schonmal durch den Hauptbahnhof , um uns anzusehen, wo wir morgen einsteigen müssen. Für mich ist es das erste Mal, dass ich einen Kopfbahnhof zu sehen bekomme. Ein seltsames Konstrukt, direkt an den Gleisen vorbeizugehen so ganz ohne Treppen. Für uns und unsere Reise morgen mit den voll bepackten Taschen ist das natürlich super und mit Umstieg in Stuttgart, werden wir es wohl wieder so einfach haben. Mit 24 Minuten Umstiegszeit sollten wir keine Probleme bekommen und uns eventuell noch Brötchen für ein Abendessen kaufen können.

Damit ist der Blog für dieses Jahr fast an seinem Ende. Natürlich werden wir morgen dann nochmal aus dem Zug berichten, ein paar Daten für die Statistiker unter euch haben wir auch schon vorbereitet.