Heute sieht es düster aus, am Himmel, auf dem Campingplatz und die Nacht hätte auch besser sein können. Nicht nur, dass abends nach uns noch eine Jugendgruppe aufgeschlagen ist und ein Zeltlager aufgebaut hat, es hat auch noch die ganze Nacht ordentlich geregnet.

Wir telefonieren morgens mit dem Campingplatz Erlensee und siehe da, man hat einen Platz für uns. Kommt einfach vorbei heißt es. Also schnell abbauen, erst drinnen bei stärkerem Regen und dann die nassen Reste des Zeltes bei schwächerem Regen. Uns besucht ein Kolkrabe, der sich frech über die Reste des gestrigen Trinkgelages der Jungs her macht und die Zelte anpickt. Als er sich zu uns aufmacht versuchen wir ihn zu verscheuchen und werden frech angefaucht und in den Schuh gepickt. Ganz schön dreist.

Der Kolkrabe bei den Zelten der Jugendgruppe.

Also noch schnell bezahlen und nichts wie weg hier. Der Betreiber berechnet tatsächlich die vollen 15€ Reservierungsgebühr und macht die Nacht damit zur teuersten unserer Reise. Er fragt nichtmal, warum wir schon früher abreisen wollen. Er wird wohl eine entsprechende Bewertung bei Google folgen.

Los gehts nach Rosenheim

Wir machen zunächst einen kleinen Umweg, um im Edeka in Prien zu frühstücken. Das Geld dafür wollten wir Harras nicht auch noch in den Rachen werfen. Tatsächlich sind die Brötchen gar nicht mal schlecht. Als wir gehen wollen, fängt es mal wieder ordentlich an zu schütten. Wir warten das gröbste ab und machen uns auf den Weg.

Wir bewegen uns weiter Westwärts und damit quer zu den Höhenzügen des Alpenvorlandes also weiter bergauf und bergab im Wechsel. Das ist deutlich anstrengender als entlang eines Tals einen konstanten Anstieg zu haben. Auch der Regen wird mal mehr mal weniger. Teilweise bewegen wir uns auf dem Salinenradweg, dann wieder auf der Via Julia und dafür, dass es regionale bzw. überregionale Radwege sind, ist der Zustand stellenweise katastrophal. Der erste Anstieg führt durch ein Waldgebiet mit Schotter und tiefen Furchen, durch die das Wasser in kleinen Bächen hinunterfließt.

Bayrisches Fleckvieh mit Kälbern.

Zwischendurch werden wir aufgehalten. Die Straße ist wegen Viehtriebs gesperrt. Das Bayrische Fleckvieh (einige Leser legen wert auf die korrekte Bezeichnung von Großtieren) trottet langsam über die Straße und wir genehmigen uns einen Schluck aus unseren Wasserflaschen.

Rosenheim erreichen wir nach ca. 25 Kilometern und haben damit den Großteil des Tagesanstiegs geschafft. Bei Tante Paula kehren wir ein. Ihr könnt es euch denken, Tipp Nummer 3 von Frank. Dafür bist du auf nen Kaffee bei uns eingeladen. Das Essen ist wirklich gut, die Atmosphäre sehr urig und die Preise sehr fair. Hier bleiben wir eine Stunde und Tropfen den schönen Holzboden mit unseren Sachen voll.

Weiter zum Campingplatz

Wir nehmen unsere 9 Packtaschen und machen uns auf den Weg zum Campingplatz Erlensee. Bis zum Campingplatz verschont uns der Regen. Die Route führt über einen gut befestigten Schotterweg am Inn entlang. Es geht also doch, auch in Bayern.

Angekommen am Campingplatz, werden wir sehr nett empfangen.

Hier könnt ihr euch einfach einen Platz aussuchen. Dort haben wir einen Unterstand mit Sitzgelegenheiten für unsere Radler. Richtet euch in Ruhe ein und dann machen wir die Anmeldung.

Es geht also doch, auch in Bayern 😉 Wir suchen uns einen netten Platz unweit des Sees und machen es uns gemütlich. Die Duschen sind zwar nicht das neueste und könnten etwas sauberer sein, aber man verzeiht vieles, wenn das Personal freundlich und hilfsbereit ist. Achja, WLAN gibt es hier auch, kein gutes, aber immerhin. Wir haben zum Glück noch alles ohne Regen aufbauen können. Jetzt geht es aber wieder los und das Prasseln wird wohl die Nacht über nicht mehr aufhören.

Kurzes Gesundheitsupdate: Das Knie, das nach dem Sturz gestern etwas weh tat und ein wenig angeschwollen war, ist auf dem Weg der Besserung. Beim Fahren ist es gar nicht zu merken, wenn man dagegen stößt tut es noch etwas weh. Ist wohl nur etwas geprellt.

Morgen führt uns unser Weg dann zurück über Rosenheim, an der Mangfall entlang nach Feldkirchen, der letzte Stop vor München.

5 Kommentare

  1. Liebe Speisende,
    wenn ich noch ein Gasthaus weiß, bekomm ich dann ein Stück Kuchen zum Kaffee 😉 ->Happinger Hof, im Süden von Rosenheim.
    Und lasst mich raten, den Kaiserschmarrn hatte Christian. Cordula möchte übrigens, dass ihr eure Tour verlängert, sie genießt das abendliche Vorlesen eurer Tagesberichte. Weiterhin gute Reise, LG Frank

    1. Hm, da kommen wir wahrscheinlich sogar dran vorbei. Mal gucken, ob wir dort halt machen. Den Kaiserschmarrn haben wir uns geteilt, aber nur weil Christian etwas zu viel Wurstsalat hatte und den Kaiserschmarrn übersehen hat.
      Kuchen bekommst du dazu. Verlängern wird schwierig, aber ein paar Berichte kommen ja noch. Cordula darfst du gerne auch mitbringen, dann können wir ihr noch ein wenig mehr erzählen, als kleiner Ersatz sozusagen.

      1. Nein – bitte nicht verlängern! So gerne ich euren Blog lese, aber ich freue mich auch umso mehr, wenn Christian am Montag wieder im Büro ist…
        Liebe Grüße vom Drupal-Team
        Tanja

  2. Fleckvieh stimmt! Ihr habt alle meine Regensolidarität! Das geht vorbei und die Sonne ist dann doppelt schön!

  3. Ich hoffe, ihr seid in Bayern nicht weggeschwommen. Die Bilder in den Nachrichten sind beunruhigend. Vielleicht hättet ihr besser ein Boot mitnehmen sollen, bei so viel Wasser. Ich bewundere, wie tapfer ihr durchhaltet. Passt auf euch auf und bleibt gesund. LG. Silvia

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