3:30 Uhr, der Wecker klingelt nach knapp 4 Stunden Schlaf das erste mal, Snooze… 3:38 der zweite Wecker versucht uns sanft aus dem Halbschlaf zu holen, Wecker stoppen, umdrehen. 3:39 der gesnoozte Wecker geht uns ein zweites Mal auf die Nerven. 3:45, der Notfallwecker mit dem nervigsten Sound aller Zeiten schmeißt uns endgültig aus dem Bett. Gut, dass alles soweit vorbereitet ist, Zähne putzen, los gehts um 4 Uhr.
Angekommen am Geisterbahnhof und Einstieg in den Geisterzug. Wir sitzen alleine im Abteil. Je mehr wir uns Essen nähern, desto voller wird der Zug. Erstaunlich, was um diese Uhrzeit schon so los ist. In Essen sind alle Geschäfte im Bahnhof noch geschlossen. Um 5:30 Uhr öffnet endlich Kamps und wir besorgen uns Frühstück.
Die Strecke von Essen nach Karlsruhe am Rhein entlang ist wirklich sehr nett. Es wird endlich ein wenig bergig, ein schöner Vorgeschmack auf die nächsten Tage. Das Wetter ist leider nur mäßig und die Aussichten zum Nachmittag sehen eher schlechter als besser aus. Wir hoffen mal, dass der meiste Regen an uns vorbei fällt.
Der Umstieg zum IC nach München war, wie erwartet, etwas stressig. Der Zug hatte 4 Minuten Verspätung und kam dann noch abweichend auf Gleis 2 an, sodass wir 8 Gleise überbrücken mussten. Zum Glück konnten wir die Aufzüge ohne Wartezeit benutzen und haben so den Anschluss bekommen. Nächster Halt München-Pasing und rauf aufs Rad.
Zu Beginn unserer Tour haben wir noch ein wenig Glück mit dem Wetter. Kleiner Spoiler, das bleibt nicht so… Die ersten Kilometer führen uns durch schön angelegte Parks und kleine Forste. Hier ein paar Impressionen:
Schönes Wasserrad nur wenige Kilometer nach dem Start. 
Natur Pur 
Blaubeeren am Wegesrand
Bei der ersten Planung war eigentlich ein anderer Campingplatz ins Auge gefasst worden. Leider ist der Aufgrund der aktuellen Situation nur auf Camper mit komplett autarker Versorgung ausgelegt. Unsere zweite Wahl ist die Jugendsiedlung Hochland in Königsdorf. Leider ist dieser sowohl etwas weiter entfernt von Pasing, als auch nur über eine Route mit deutlich mehr Steigung erreichbar. 50 km Gesamtlänge und Gut 450 Höhenmeter Anstieg waren für Start 13:30 Uhr mit Gepäck und als erste Tour schon eine ganz schöne Hausnummer. Zeitweise hatten wir Steigungen von 13%, die wir nur in den unteren Gängen mit wenig Tempo meistern konnten.
Nach diesem schwierigen Anstieg ging es dann in Wolfratshausen steil bergab. Hier waren wir sehr froh über unsere guten Scheibenbremsen. Leichter Regen setzt ein und hört auch leider den Rest des Tages nicht mehr auf. Wir machen das beste daraus und versuchen den Isarradweg zu genießen. Wir folgen diesem Rund 15 Kilometer und können nur zwei mal durch Bäume und in weiter Ferne die Isar erspähen, die wohl größte Enttäuschung des Tages. Hoffentlich sieht das morgen anders aus, wenn wir dem Lauf der Isar zum Achensee folgen.
In der Jugendsiedlung Hochland angekommen erwartet uns eine große Überraschung. Eigentlich ist dies ein Camp für Zeltlager und wir hatten mit einigem Betrieb und Trubel gerechnet. Doch Fehlanzeige, neben uns ist nur eine weitere Gruppe mit wenigen Gästen da. Das Schutzkonzept ist dafür umso detaillierter. Jeder Stellplatz hat eine eigene Toilette, Waschbecken und Duschkabine. Obendrein ist es extrem Sauber, selbst auf den Holmen über den Türen findet man kein einziges Staubkorn und wir konnten unsere Sachen wunderbar trocknen.
Natürlich darf nach solch einer Tour ein ordentliches Essen nicht fehlen. 500g Nudeln in den Kocher, Pesto und fertig. Es war zwar ganz schön viel für zwei Personen, aber wir haben fast den ganzen Tag nichts gegessen.
Die Wettervorhersage für morgen verheißt leider auch nichts gutes. Drückt uns also alle die Daumen, dass der meiste Regen an uns vorüber geht und freut euch auf ein Update vom Achensee.
Hey ihr zwei! Elija, Mara und ich haben euren Bericht vom ersten Tag gespannt gelesen! – Danke dafür! drücken euch auf jeden Fall alle Daumen für schöne Aussichten und Trockenheit von oben! Und jetzt schlaft gut – das klappt vermutlich nach den Anstiegen und der abgebrochenen Nacht heute ; -)