Nach einer sehr entspannten Nacht im Hotel und einem akzeptablen Frühstück, lasse ich mich an der Rezeption einmal erklären, wo man denn Maske zu tragen hat, und wo nicht. Kurz gesagt, weiß das niemand so genau und jeder macht irgendwie was er will. Drinnen soll / muss man sie tragen, draußen nicht. Wenn es drinnen nicht so voll ist, geht’s auch ohne. Naja, das klingt irgendwie nicht nach einer durchdachten Regel. Aber gut.

Auf geht’s aufs Rad, und nach 300m schon wieder runter. Beim örtlichen Spar müssen kurz die Vorräte aufgefüllt werden. Bananen gibt es leider nur im 5er-Pack, also verzichte ich. Jetzt geht’s aber wirklich los. Die Temperatur im Schatten ist mit 14 Grad durchaus frisch, aber in der Sonne ist es angenehm warm.

Die ersten Kilometer geht es wieder, wer hätte es gedacht, an der Etsch entlang. Auf Italienisch heißt Südtirol ja auch Alto Adige (Oberetsch). Sie ist halt der bestimmende Fluss. Die Apfelplantagen werden etwas weniger, dafür übernimmt jetzt der Wein die Wegbegleitung.

Wein, soweit das Auge reicht.

Bis Trient sind es etwas über zwanzig Kilometer. Ich komme gut voran, auch wenn die ein oder andere Pause zum Essen und Trinken von Nöten ist.

Dicke Raupe Nimmersatt auf dem Weg.

Diesmal führt der Weg direkt durch Trient. Man kommt direkt an der Talstation einer Seilbahn vorbei. Einige hundert Meter dahinter biege ich links in die Innenstadt ab. Da es Mittagszeit ist, ist es auf den Straßen und Plätzen brechend voll. Mein Fahrrad parke ich in der Nähe eines Museums und bummle ein wenig durch die Stadt. Zur Mittagszeit haben anscheinend nur Cafés geöffnet.

Nachdem ich die Stadt zu Fuß erkundet habe, suche ich mir ein Café am zentralen Platz. Diesmal gibt es keinen Kaffee, die Pleite von gestern will ich nicht nochmals erleben. Das Brioche ist aber wirklich gut.

Bevor es weiter in Richtung Rovereto geht, schnappe ich mir meine kleine Luftpumpe und verschaffe mir etwas mehr Druck auf den Reifen. Hoffentlich verringert sich dadurch der Rollwiderstand.

Kirche in Rovereto

Bis Rovereto bleibt der Weg direkt an der Etsch. Das kleine Städtchen sieht ganz nett aus, aber das Ziel liegt jetzt zum Greifen nah. Keine 20 Kilometer mehr bis zum Gardasee. Leider kommen jetzt die Höhenmeter.

Ich quäle mich ein wenig das Tal hinauf. Natürlich setzt jetzt auch wieder Gegenwind ein. Aber egal, ich will ankommen und schaffe es auch hoch bis nach Nago-Torbole. Von hier kann man den See schon sehen. Im Kreisverkehr biege ich zu früh ab, bemerke den Fehler aber nach nur 50 Metern.

Schön hier mit dem Blick auf den Gardasee

Die Abfahrt hinunter nach Torbole ist grandios. Eine lange gerade Strecke, kein Verkehr und den See vor Augen. Dazu noch strahlender Sonnenschein und 25 Grad. Deshalb wollte ich hier unbedingt hin. Das letzte Mal war ich vor ziemlich genau 20 Jahren am Gardasee. Er ist immer noch so schön wie damals 😊

Finish-Foto

Am See angekommen gibt’s das obligatorische Zielfoto und mit Blick auf den See kümmere ich mich mal um einen Schlafplatz. Dieser ist in Riva del Garda, 3km entfernt. Nach dem Einchecken und einer wohltuenden Dusche gibt es im historischen Stadtkern eine klassische, italienische Pizza.

Altstadt von Riva del Garda

6 Kommentare

  1. Eine wunderschöne Reise.😊 Danke Christian, das wir an deiner Reise wieder teilnehmen durften. Endlich angekommen. Genieß den schönen Gardasee.😊

  2. Sehr eindrücklich und lebendig deine Beschreibungen und Bilder. Da bekomme ich direkt Lust mit dir zu fahren. Die Abfahrt zum Gardasee muss ja wirklich traumhaft gewesen sein. Dafür lohnen sich dann ja auch die Strapazen des Aufstiegs. Genieße weiterhin jeden Augenblick.

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