Gestern Abend ist es dann doch ganz schön spät geworden. Um 22 Uhr sind wir vom Zeller See zurück zum Campingplatz. In der Hitze der Nachmittagssonne haben wir unser Zelt nur rudimentär aufgebaut und mussten noch die Luftmatratzen und Schlafsäcke für die Nacht herrichten.
Der morgendliche Wecker hat um viertel vor 8 geklingelt, nunja, also der erste, ihr kennt uns ja. Der zweite, um 8 Uhr, hat uns dann aber aus den Schlafsäcken getrieben. Um halb 10 hatten wir alles abgebaut, gefrühstückt und uns auf den Weg nach Salzburg gemacht.
Auf nach Lofer
Wir haben unsere Tour dahingehend verändert, dass wir direkt in Salzburg auf dem Panoramacamping Stadtblick unser Zelt aufschlagen können. Das bedeutet für uns jedoch auch, dass wir knapp 80 Kilometer Tour vor uns hatten. Einzig tröstlich ist die Tatsache, dass wir relativ wenig bergauf, aber dreimal soviel Bergab fahren.

Gestern hatte man ja bereits einen kleinen Vorgeschmack auf das steinerne Meer, heute dann nähern wir uns dieser, für ihre Höhe, sehr schroffen und charakteristischen Bergkette. Als wir ins Saalachtal einbiegen erheben sich diese schönen Berge direkt vor uns. Ein wirklich einmaliger Blick.

Saalfelden am Steinernen Meer wäre dann auch unsere letzte Gelegenheit gewesen mit dem Zug nach Salzburg zu fahren, 60 Kilometer liegen zu diesem Zeitpunkt noch vor uns. Wir liegen jedoch gut in der Zeit, der Weg ist, bis auf wenige Ausnahmen, sehr gut ausgebaut und noch hält sich die Hitze in Grenzen.

Am Pumpspeicherkraftwerk Dießbach machen wir eine kurze Rast, weil die hoch den Berg hinaufreichenden Rohre unsere Aufmerksamkeit erregen. Mit einer Fallhöhe von über 700 Metern sieht das ganze schon spannend aus. Außerdem scheint der kleine Schmetterling meine Handschuhe, vermutlich des Salzes wegen, auch sehr gemocht zu haben.
Wir erreichen Lofer um die Mittagszeit und folgen Franks Tipp und besuchen Fleischhauerei Rass. Zweimal Leberkässemmel und eine Pommes, die wir uns teilen haben wirklich sehr gut geschmeckt.

Weiter nach Salzburg
Kurz hinter Lofer führt der Weg in weiten Teilen direkt an der Saalach entlang. Unser Glück, denn die Verdunstungskälte des Flusses und der angrenzenden Felder macht die Fahrt einigermaßen erträglich. Gut, dass wir hier kaum Höhenmeter bergan bewältigen müssen.

Nach 50 Kilometern fängt die Tour dann doch an, sehr anstrengend zu werden. Jeder noch so kleine Anstieg wird im Schneckentempo bewältigt. Direkt hinter dem Grenzübergang nach Bayern müssen wir die Räder kurzfristig schieben. Relativ loser Schotter und ein steiler Anstieg vertragen sich einfach nicht gut mit unserem Gepäck. Nach einem echt schlechten Start und einem kurzen Stück Bundesstraße landen wir dann auf diesem sehr schönen Radweg entlang des Flusses. Auch in Bayern kann man scheinbar gute Radwege bauen.

Während unserer kurzen Stippvisite in Deutschland fahren wir durch Bad Reichenhall. Die Innenstadt ist eigentlich ganz schön anzusehen, der Kaffee mal wieder mittelmäßig und der selbstgebackene Zitronenkuchen auch nicht gerade der Hit. Daher auch keine Empfehlung unsererseits.
Es wird also Zeit wieder ins gute alte Österreich zu fahren. Wir nehmen den Grenzübergang Walserberg, der uns den letzten Anstieg des Tages beschert. Gut 10 Kilometer sind es da noch bis zum Campingplatz. Die schaffen wir natürlich auch noch. Danach bin ich so fertig, dass Christian mich, nachdem das Zelt einigermaßen steht, erstmal zum Duschen und abkühlen schickt. Eine der besten Duschen meines Lebens.
Anschließend kaufen wir im nahegelegenen Spar alles für einen leckeren Salat mit Baguette ein. Für diese Temperaturen genau das richtige Essen. Jetzt genießen wir noch ein wenig die Aussicht über die Stadt und schauen der Fledermaus zu, die hier über den Campingplatz fliegt. Morgen melden wir uns dann mit einem Bericht von Salzburgs Innenstadt.
